FAQ zu Schleifringen und Resolvern bei LTN

FAQ Resolver

Wichtige Informationen zu häufig wiederkehrenden Fragen rund um Produkte und Anwendungen

Häufige Fragen zu Resolvern

Was ist ein Resolver und wo werden Resolver eingesetzt?

Resolver sind berührungslose Winkelrückmeldesysteme auf induktiver Basis – mit absolutem Signal. Sie werden hauptsächlich zur Drehzahlregelung von Servomotoren eingesetzt. Im Gegensatz zu Drehgebern decken Resolver einen weitaus größeren Einsatzbereich ab. Der Temperaturbereich reicht, je nach Ausführung, von -196°C – +155°C. Er ist weitestgehend resistent gegen radioaktive Strahlung und kann im absoluten Vakuum (Weltraum) eingesetzt werden. Drehzahlen bis zu 90.000rpm sind möglich.

Wie wird ein Resolverstator befestigt?

Der Stator wird an das Lagerschild des Motors angeflanscht. Dies geschieht mit Haltekrallen oder mittels eines Sicherungsringes.

Wie wird ein Resolverrotor befestigt?

Der Rotor wird im Normalfall auf die Welle geklebt. Hierzu wird häufig Loctite® verwendet. Bei bestimmten Wellengeometrien oder für Sicherheitsanwendungen wird der Rotor auch mit einer axialen Schraube auf die Welle geklemmt. Bei größeren Wellendurchmessern erfolgt die Befestigung auch mittels radialer Klemmschraube (z.B. Madenschraube).

Warum sind auf dem Datenblatt 2 – 3 Tabellen an Messwerten hinterlegt?

Die im Markt verfügbaren Servoregler sprechen Resolver mit individuellen Frequenzen und Spannungen an. Die drei Tabellen zeigen die unterschiedliche Widerstandswerte und Phasenverschiebungen bei 2 – 3 verschiedenen Eingangsfrequenzen und Speisespannungen. Diese Werte geben dem Anwender eine Richtlinie für die Auswahl des richtigen Resolvers bzw. der passenden Steuerung.
Bitte vergleichen Sie das Transformationsverhältnis, die Eingangsspannung und die Stromaufnahme mit den Vorgaben Ihrer Steuerung. Tipp: je höher die Stromaufnahme ist, umso geringer ist die Empfindlichkeit gegenüber elektromagnetischen Einflüssen.

Wie wird der Rotor zum Stator ausgerichtet?

Zur Kalibrierung des Messsystems beachten Sie bitte die Vorgehensweise, wie Sie im Handbuch Ihrer Steuerung beschrieben ist. Unsere Resolver verfügen in der Regel über eine optische Markierung für die Nullstellung. Fehlt diese, kann die Nullstellung auch mit einem Oszilloskop ermittelt werden. Die Feinkalibrierung übernimmt heutzutage normalerweise der Servoregler selbsttätig.

Bei der Erstinbetriebnahme zeigt die Resolversteuerung: „Fehler“!

Lösungsansätze:
a. Stimmen die Werte der Frequenz, Eingangsspannung, Transformationsverhältnis und Stromaufnahme des Resolvers mit den vorgegebenen Werten der Steuerung überein?
b. Ist der Resolver richtig mit der Steuerung verdrahtet?
c. Befinden sich Resolverrotor und -stator in der richtigen Position zueinander? (Siehe Datenblatt)
d. Liegen elektromagnetische Einflüsse vor? (Elektrische Motorbremse, längere Steuerungsleitungen in einem Raum voller Motore?)
Abhilfe:
d.1. Verdrillen der Litzen (Eingangsspannung, Sin, Cos)
d.2. Schirmen der Litzen
d.3. Abschirmen der Motorbremse mittels B–Lagerschild aus Aluminium
d.4. Unterbrechung des magnetischen Flusses mittels unmagnetischer Resolvernabe.
d.5. Wir können Sie gerne bei Ihnen vor Ort bei der Entwicklung des Motors beraten.

Das gekapselte, eigengelagerte Resolversystem hat eine Feder als Drehmomentstütze?

Unsere gekapselten Resolver sind mit 2 hochwertigen Kugellagern ausgestattet. Es können durch festes Verspannen mit der Motorwelle keine Fertigungstoleranzen ausgeglichen werden. Die Lagerung würde zerstört werden. Das gekapselte System muss radial frei beweglich auf der Welle sitzen.

Wir setzen eine Steuerung der Firma „Lenze“ ein – Können wir dazu jeden Resolver verwenden?

Leider nein, denn „Lenze“ setzt auf zwei verschiedene Rückmeldeprinzipien. Bitte kontaktieren Sie uns mit dem genauen Typ der Steuereinheit und wir wählen für Sie den passenden Resolvertyp für die Lenze-Steuereinheit aus.

Der Standardresolver passt mechanisch nicht zu unserem Motor oder elektrisch nicht zur Steuerung.

Auf Grund unserer kunden- und anwendungsspezifischen Ausrichtung halten wir eine sehr große Palette von Sonderresolvern vor. Bitte senden Sie uns gegebenenfalls Ihre Einbaumaße (z.B. technische Zeichnung oder STEP-File) oder das Datenblatt der Steuerung, damit wir den für Sie passenden Resolver auswählen können.

Unsere Steuerung ist nur auf Geber ausgelegt – jedoch möchten wir einen Resolver anschließen, geht das?

Ja. LTN hat eine Vielzahl von gekapselten Resolversystemen, die Encodersysteme ersetzen können. Die Maße des Verbindungsflansches entnehmen Sie bitte den Datenblättern unserer Resolvertypen R36, R58 oder R71. Durch Verwendung unserer Resolver-zu-Encoder-Wandlerkarten (G-REC, G-RDC und G-RCC) können Sie Ihrem System die Resolversignale schnell und einfach als inkrementelle oder absolute Signale zur Verfügung stellen.

Wir haben mehrpolige Motoren.

LTN bietet eine Reihe von Resolvern an, die sich für die direkte Kommutierung von 2-, 4-, 6-, 8- und 10-poligen Motoren eignen. Grundsätzlich wählt man einen Resolver dessen Polpaarzahl mit der Polzahl des Motors korreliert. 8-polige Motoren können z.B. mit einem 4-Speed-Resolver direkt kommutiert werden. Die meisten Steuerungen können jedoch einen Standardresolver mit einem Polpaar für eine hinreichend genaue Drehzahlregelung verwenden.

Welche Genauigkeiten bieten Resolver?

Standardmäßig werden Resolver auf ±10‘ absolute Genauigkeit ausgelegt. Diese Genauigkeit reicht für Drehzahlregelungen mit normal-trägen Systemen in den meisten Fällen aus. Für Positionieraufgaben kann jedoch eine höhere Genauigkeit notwendig sein. Hier bietet die LTN auch Resolver mit ±6‘ und ±4‘ absoluter Genauigkeit an.

Haben Resolver einen Referenzpunkt?

Nein. Resolver benötigen im Gegensatz zu herkömmlichen Inkrementalgebern keinen Referenzpunkt und liefern sofort nach dem Einschalten die winkelminutengenaue Lage der Welle als Absolutwert.

Wo finde ich Informationen zur Belegung (Farbcode) der Einzellitzen?

Auf den Datenblättern. Die Farben und Bezeichnungen sind zwar nicht genormt, allerdings gibt es einen weltweit verbreiteten Quasi-Standard hierzu:
Erregung:
R1 = +ref = rot-weiß
R2 = -ref = schwarz-weiß (aber auch R3 und gelb-weiß werden verwendet)
Kosinus:
S1 = +cos = rot
S3 = -cos = schwarz
Sinus:
S2 = +sin = gelb
S4 = -sin = blau

Was passiert bei einer Überschreitung der spezifizierten Drehzahl?

Die angegebene maximale Drehzahl beinhaltet einen gewissen Sicherheitsfaktor. Gehen die Drehzahlen darüber hinaus, so besteht die Gefahr, daß die Festigkeit der Blechpakete und Wicklungen im Rotor den Zentrifugalkräften nicht mehr standhalten und der Resolver zerstört wird. Dies gilt insbesondere für den Einsatz bei hohen Temperaturen, da dann die Haftkräfte der verwendeten Klebstoffe und Harze verringert sein können. Bitte sprechen Sie uns an, wenn Ihre Anwendung eine höhere Drehzahl erfordert, als im Datenblatt angegeben ist.

Warum gibt es bei Resolvern keine MTBF?

Ungehauste Resolver weisen keinerlei bewegliche und verschleißbehaftete Teile auf. Dauerversuche bei erhöhter Temperatur zeigten auch nach Jahren keine Ausfälle im Sinne einer MTBF-Berechnung. Auch die Rückmeldung von Feldausfällen durch die Anwender sind zu selten und zu unvollständig, um hieraus eine MTBF berechnen zu können.

Welche Angaben brauchen wir für eine Anfrage von Ihnen?

Um Anfragen zügig und zuverlässig beantworten zu können, stellen wir auf unserer Homepage ein Anfrageformular zur Verfügung. In diesem Formular werden typische Daten und die wichtigsten Kenngrößen für die Spezifikation eines Resolvers abgefragt. Sie können das Formular im Produktbereich Resolver herunterladen.

Wie und wann erreiche ich den LTN Kundensupport?

Sie erreichen unseren Kundensupport via E-Mail: ltn (at) ltn.de oder telefonisch unter: +49 (8024) 6080-0 zu folgenden Zeiten:

Mo. - Do. 8:00 bis 17:00 Uhr 
Fr. 8:00 bis 15:00 Uhr

Alle weiteren Kontaktinformationen finden Sie im Kontaktbereich.

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Gerne stehen wir Ihnen bei Fragen zur Verfügung